Neues ECDIS für die MS Stubnitz
Hintergrund
ECDIS steht für Electronical Chart Display Information System, auf deutsch also eine elektronische Seekarte. Das ECDIS der MS Stubnitz war über 10 Jahre alt, als ich gefragt wurde ob ich den Computer wieder in Stand setzen könnte. Nach Begutachtung der Hardware stand die Entscheidung schnell fest – der alte Rechner wird entsorgt und ein neuer Rechner muss her. Auch war die Software auch schon 10 Jahre veraltet (jedoch nicht die Kartendaten).
Die Stubnitz muss alle 5 Jahre durch Taucher unter Wasser untersucht werden, ob das Unterwasserschiff noch die strikten Sicherheitsanforderungen erfüllt, dies kann nicht am derzeitigen Liegeplatz in Hamburg geschehen, da das Wasser dort zu trübe ist. Der nächste Ort mit Wasser, das klar genug ist, ist die Ostsee, also die Kieler Förde. Eigentlich war geplant das neue ECDIS vor Abfahrt nach Kiel zu installieren.
Sponsoren
Ich möchte mich im Namen der MS Stubnitz bei dem c-base Mitglied Ryo bedanken, der einen wenig gebrauchten Dell-Laptop auf eigene Kosten mit einer SSD und mehr RAM ausstattete und kostenlos zur Verfügung stellte.
Zweitens möchte ich mich recht herzlich bei dem Unternehmen SevenCs bedanken für die kostenlose Bereitstellung der neuesten Version der Software Orca Master G2. Dies ist bereits das zweite Mal dass das Unternehmen SevenCs der Stubnitz auf diese Weise aushilft.
Anreise
Aufgrund eines privaten Termins konnte ich leider nicht vor der Abreise nach Kiel an Bord gehen, sondern musste in Kiel auf Reede zusteigen (Die Reede ist ein Ankerplatz beziehungsweise Liegeplatz vor einem Hafen oder vor der Mündung einer Wasserstraße, auf dem Schiffe warten können. Wikipedia)
Mit Bussen bin ich von Berlin über Hamburg und Kiel bis in das kleine Dorf Heikendorf bei Kiel gefahren, wo ich im Fährhafen vom Bereitschaftsboot abgeholt wurde. Hier durfte ich eine Erfahrung machen die ich schon lange machen wollte – eine Jakobsleiter benutzen um damit vom Bereitschaftsboot an Bord eines Seeschiffs zu klettern, genau wie ein Lotse an Bord eines Schiffs geht. Später musste auch noch der Kapitän abgeholt werden – hier hatte ich die Gelegenheit rauszufinden wie es ist wenn man im Bereitschaftsboot per Kran an Bord gehievt wird. Von beidem gibt es ein Video am Ende dieses Blogposts.
Installation
Während die Crew das Schiff für die Abfahrt zurück nach Hamburg vorbereitete fing ich mit der Installation des neuen Systems an. Leider hatten wir keinen korrekt opto-elektronisch getrennten RS232 auf USB-Adapter, weswegen ich mich mit einem Consumergerät rumschlug und beim Heben des Ankers über einen Hotspot von meinem Telefon weitere Treiber runterlud.
Nach einigem Fummeln bekam ich es teilweise hin – aus unerklärlichen Gründen riss die Verbindung alle paar Sekunden ab und wurde dann erneut hergestellt, wir waren schon weit im Nord-Ostsee-Kanal als es anfing zu funktionieren. Für die nächste Reise muss auf jedenfall ein neuer Adapter her, der den Standards für Seeschiffe entspricht, dann kann man auch herausfinden ob das Problem beim Laptop ist oder beim Adapter.
Erfolg
Das neue Gerät wurde installiert und eingerichtet und funktioniert soweit. Die vorhandenen Probleme bei der Datenübertragung des NMEA0183-Signals bestehen leider noch, werden aber höchstwahrscheinlich durch die Installation eines neuen RS232 auf USB-Adapters gelöst werden.
Ich habe für die Anreise die „Story“-Funktion von Instagram initial ausprobiert, das Ergebnis ist hier. Instagram-Storys werden im Regelfall hochkant aufgenommen, daran habe ich mich konsequent gehalten. Mir gefällt das Ergebnis nur teilweise und vermutlich werde ich kein großer Fan der Instagram Storys. Die nächste Instagram-Story versuche ich dann konsequent im Querformat aufzunehmen, mal schauen wie das so wirkt.
Video
Originalfilmaufnahmen angefertigt von Dr. Frank Roland Fliess, Danke für die freundliche Bereitstellung