Hackathon „Social Bearing“
Hintergrund
Das kartographieren von Seezeichen und Tonnen für offene Seekarten wie z.B. die Openseamap ist aufwendig, da man z.B. mit einem Kajak oder Schlauchboot direkt zum Seezeichen fahren muss und die Position mit einem GPS-Gerät vermessen muss.
Jeder Segler kennt die Methode der Kreuzpeilung zur Feststellung der eigenen Position auf Basis von zwei Peilungen (eine Peilung ist hier die Feststellung des magnetischen Kurs von der eigenen Position zu einem Objekt in der Ferne) zu zwei Objekten deren Position bekannt ist. Am Schnittpunkt der beiden Peilungen ist die eigene Position.
Diese Methode funktioniert auch andersherum – wenn ich von zwei verschiedenen, bekannten Positionen aus eine Peilung zum selben Objekt durchführe, kann die Position dieses Objekts berechnet werden. Diese Methode nutzt SocialBearing zur Feststellung der Position von einem Seezeichen oder einer Tonne aus der Ferne, z.B. während der Vorbeifahrt auf einem Schiff. Dafür ist es notwendig einen magnetischen Peilkompass und ein Smartphone zur Datenerfassung und Feststellung der eigenen Position per GPS zu benutzen.
Planung
Um dieses Prinzip zu testen organisierten wir einen Hackathon auf einem Boot. Wir charterten die MV Antonia, einem 15m langen Katamaran für bis zu 14 Personen und luden 10 erfahrene und weniger erfahrene Android Developer, Designer und Programmierer ein. Wir hatten uns vorgenommen erst wieder anzulegen, wenn die App fertig ist. Ein Release der App war ebenso geplant,
Durchführung
Wir legten in Gatow bei Berlin ab, nachdem wir das Schiff mit jeder Menge Technik und Getränken beladen hatten.
Aufgrund einer Störung an der Elektrik und der Lichtmaschine an der Backbord-Maschine mussten wir den gesamten Strom mit der Steuerbord-Maschine erzeugen, da auch der angemietete Generator sich als defekt herausstellte als wir ihn abholen wollten.
Wir verbrachten eine Nacht vor Anker und legten für die andere Nacht in Potsdam an. Die gesamte Zeit über waren einzelne wach und programmierten, entwickelten an der App oder kochten Kaffee für andere. Im Rahmen der Entwicklung wurden auch Logos und Iconsets produziert und angepasst für die App, so dass ein User Interface, wie unten gezeigt, erzeugt werden konnte.
Am letzten Tag konnten wir den Einsatz der App an einigen Tonnen konkret testen und stellten fest, dass das Konzept grundsätzlich funktioniert. Wir bestätigten, wie vermutet, dass es extrem wichtig ist, die selbe chronologische Präzision zu verwenden, wie z.B. beim Messen der Sonnenhöhe. Hier zählt das Crewmitglied mit dem Sextanten von drei zu null und merkt sich in Moment der Null den präzisen Messwert, während ein anderes Crewmember die präzise Zeit (sekundengenau oder besser) festhält. Die App ermöglicht diesen Vorgang durch eine Person zu erledigen. Der große Button auf dem linken Beispielscreenshot speichert im Moment des Drückens die präzise GPS-Position und die Uhrzeit. Der Button ist so groß, so dass man ihn auch ohne hinzusehen treffen kann. Während man also durch den Peilkompass schaut, könnte man blind mit der anderen Hand den Knopf drücken um danach den Tonnentyp und die gemessene Peilung in die folgenden Formular eintippen zu können.
Projekterfolg
Unser Ziel die App bis zum finalen Anlegen am Ende des Hackathons fertig zu bekommen haben wir erreicht. Leider haben wir das Ziel die App auch zu releasen nicht erreicht, da wir auf die Freischaltung eines GooglePlayStore Accounts warten mussten.
Auch wurde das Backend der Software nicht erstellt, die App konnte also mit keinem Server sprechen um dort erfasste Daten zu speichern, entsprechend ist diese App zum jetzigen Zeitpunkt nicht benutzbar.
Link zum Appstore: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.hackerfleet.socialbearing