Cryptoparty im deutschen Bundestag
Hintergrund
Während Ich als Mitarbeiter im deutschen Bundestag im Büro des Abgeordneten Jimmy Schulz (FDP) angestellt war, war ich unter Anderem für die technischen Systeme und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Weiterhin war ich auch als technischer Sachverständiger für Herrn Schulz tätig.
Im Rahmen dieser Tätigkeit fiel immer wieder auf, dass andere Abgeordnete der verschiedenen Fraktionen deutlich weniger technischen Sachverstand als Herr Schulz hatten. Deswegen entschieden wir, als Büro des Herrn Schulz, eine sogenannte Cryptoparty für Abgeordnete, deren Mitarbeiter und die im Haus akkreditierten Journalisten durchzuführen.
Aufgabenstellung und Anforderungen
Mein Aufgabenbereich war es, für die Cryptoparty entsprechende Räumlichkeiten im Bundestag zu buchen und für die technische Austattung zu sorgen. Da es im Bundestag zum Zeitpunkt der Durchführung ausschliesslich für Geräte der Bundestags-IT Wlan gab, stellte ich ein WLAN-Accesspoint mit 3G-Uplink für die Teilnehmer zur Verfügung.
Die meisten Mitarbeiter und Abgeordnete besitzen sowohl die offiziellen Geräte der Bundestags-IT (Parlakom), als auch private Geräte. Auf den privaten Geräten werden alle die Tätigkeiten durchgeführt, die auf Bundestagshardware nicht gestattet oder nicht möglich sind. Entsprechend zielte dieses Angebot auf alle die Geräte ab, die nicht von der Bundestags IT gepflegt und geschützt werden, nichtsdestotrotz im parlamentarischen Alltag aber trotzdem notwendig sind und verwendet werden.
Durchführung
Die Cryptoparty trug offiziell den Namen “Fachgespräch vertrauliche Kommunikation (Cryptoparty)” und wurde am 3. September 2013 im Raum 3N039 veranstaltet.
Es gab insgesamt vier Sessions, die mehrfach wiederholt, aber parallel durchgeführt wurden. Diese waren:
- Session 1: Datei und Festplattenverschlüsselung
- Session 2: Telefonieverschlüsselung
- Session 3: E-Mail-Verschlüsselung
- Session 4: Sicheres und anonymes Surfen
Ich leitete die Session 4 “Sicheres und anonymes Surfen”. Im Rahmen dieser Session erklärte ich den Teilnehmern übliche Gefahrenszenarien, z.B. offene WLANs in Cafes und Hotels und vermittelte dann Strategien gegen diese Gefahrenszenarien, z.B. indem die Teilnehmer unter Anleitung TOR (“The Onion Router”) installierten und den Umgang damit erlernten, aber auch indem ich die Vorteile von VPNs erläuterte und Empfehlungen zu verschiedenen Anbietern gab.
Erfolg
Wir, also das Abgeordnetenbüro des Herrn Jimmy Schulz, haben uns sehr über das positive Feedback der Teilnehmer aber auch der Presse gefreut. Verschiedene Berichte über diese Veranstaltung sind hier verlinkt.
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-09/cryptoparty-bundestag-fdp